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Tagblatt, 14.03.2011

Presse-Echo



Einst unappetitlich und unschön


Erste Tour führt an die Drei-Lilien-Quelle
Restaurierung im Sommer abgeschlossen


Von Kerstin Prosch


Wiesbadener Tagblatt, 14.03.2011

Zu Quellen und Badhäusern führte Gästeführer Rainer Niebergall die Teilnehmer beim ersten Stadt-Spaziergang der Saison. Vom Palasthotel weist er hinüber zum Schwarzen Bock. Foto: RMB/Heiko Kubenka

Es tut sich etwas an der Drei-Lilien-Quelle. Davon konnten sich gestern beim ersten Stadt-Spaziergang von KulTour&Mehr in der neuen Saison rund 30 Bürger überzeugen. Die Veranstaltung mit dem Titel „Von Quellen und Badhäusern“ führte die Gruppe an mehrere Wiesbadener Quellen, unter anderem eben die Drei-Lilien-Quelle.

„Früher war es hier richtig unappetitlich und unansehnlich“, erzählte Gästeführer Rainer Niebergall. Dann nahm sich das Ortskuratorium Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dem Quellraum an. Die Restaurierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Durch eine verschlossene Tür konnten die Teilnehmer des Stadt-Spaziergangs jedoch schon einmal einen Blick auf die neu gefliesten Wände werfen.

„Der Quellraum wurde 1908 im Jugendstil ausgebaut“, berichtete Niebergall. Für Wiesbaden, die Stadt des Historismus, sei das etwas ganz Besonderes. Der Stadtführer freut sich daher bereits auf die Fertigstellung des Quellhauses, mit der er im Sommer rechnet. Dann sei die momentan abgesperrte Quelle auch frei zugänglich.

In der hessischen Landeshauptstadt ist die Drei-Lilien-Quelle eine von insgesamt 26 Thermalquellen. „Die fünf Hauptquellen sind die Schützenhofquelle, die große und kleine Adlerquelle, der Kochbrunnen – mit 66 Grad Celsius übrigens die heißeste Quelle der Stadt – und die Salmquelle“, erklärte Niebergall. Bei allen anderen Quellen handele es sich dagegen um sekundäre Quellen.

Für Wiesbaden sei das warme Wasser immer bedeutend gewesen. Bereits die Römer hätten es zu schätzen gewusst – nicht nur zum Baden. Schnell hätten sie festgestellt, dass die roten mineralischen Ablagerungen am Beckenrand sich zum Färben grauer Haare eignen. Für die Frauen ein Segen. „Ältere Männer rasierten sich die Haare einfach ab“, schilderte Niebergall unserer Zeitung.

Viele Überlieferungen rund um die Quellen gibt es auch aus dem 18. Jahrhundert. Das Baden sei damals aber alles andere als angenehm und komfortabel gewesen. Unter anderem zitierte der Gästeführer aus einem Brief, in dem die Bäder als „ekelhaft“ bezeichnet wurden. Erst im Laufe der Zeit sei der Anspruch erheblich gestiegen.

Bei seinem Rundgang erinnerte Niebergall unter anderem an das Grand Hotel Schützenhof an der Schützenhofquelle. „Eine Schande, dass das abgerissen wurde“, bemerkte eine Frau. Stattdessen wurde das Parkhaus Coulinstraße errichtet, dessen Tage nun ebenfalls gezählt sind. Niebergall nutzte die Gelegenheit, gleich den Entwurf des Gewinners des Architekturwettbewerbs vorzustellen.

Der Stadtrundgang zum Thema „Von Quellen und Badhäusern“ ist eines von insgesamt rund 20 Angeboten von KulTour&Mehr. Ab sofort wird regelmäßig zu Veranstaltungen eingeladen. Neben bewährten Touren wird es auch Neues geben. Unter anderem ist ein Spaziergang durch das Westend vorgesehen.


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